Die nachstehenden Informationen geben Ihnen einen Überblick über notwendige und sinnvolle Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge bei einer Reise in dieses Land.
Tropisch, nur im äußersten Süden subtropisch.
Amazonastiefland immerfeucht mit hohen Temp. und hoher Luftfeuchtigkeit, sonst
Wechsel von Regenzeiten und Trockenperioden; im Süden Regenzeit von
September/Oktober bis April/Mai; im zentralen Planalto Winterfröste.
Aktuelle Einreisevorschriften aufgrund der Corona-Pandemie siehe Corona-Einreiseinformationen: www.crm.de/einreise-corona
Für die Einreise besteht zurzeit keine Impfpflicht. Neben den in
Deutschland empfohlenen Impfungen können für Ihre Reise jedoch weitere
Impfungen sinnvoll sein.
Ärztliche Bescheinigungen zur Befreiung von der Gelbfieber-Impfung ("exemption certificate", "waiver") werden bei der Einreise anerkannt.
Gemäß den geänderten International Health Regulations der WHO (am 11. Juli 2016 in Kraft getreten) ist die Gelbfieber-Impfbescheinigung nach einmaliger Impfung lebenslang gültig. In Brasilien werden 2 Gelbfieber-Impfungen im Abstand von mindestens 10 Jahren verlangt, um einen lebenslangen Schutz bescheinigt zu bekommen.
Bei Einreise aus Infektionsgebieten wird die Gelbfieber-Impfung entgegen den offiziellen Vorschriften häufig kontrolliert. Dies betrifft vor allem, aber nicht nur, Landgrenzen. Seit 2015 werden auch vermehrt Kontrollen von internationalen Flughäfen (z.B. Sao Paulo) berichtet.
in endemische Gebiete. Dazu gehören
folgende Bundesstaaten mit ihrem gesamten Territorium: Acre, Amapá, Amazonas,
Goiás, Maranhao, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Pará, Rondonia, Roraima,
Tocantins, Minas Gerais, Distrito Federal, Espirito Santo (außer Stadtgebiet Vitoria); Bundesstaaten mit bestimmten Teilen
ihres Territoriums: Piaui, Bahia, Sao Paulo (nicht Stadt Sao Paulo), Paraná
(mit dem Iguazú NP), Santa Catarina, Rio Grande do Sul, Rio de Janeiro (Grenzgebiet zu Minas Gerais und Espirito Santo im Norden).
(c)
bei Langzeitaufenthalten oder engerem Kontakt mit
der einheimischen Bevölkerung
(d)
bei vorhersehbarem Umgang mit Tieren
(e)
Schutz gegen Reisediarrhoe (ETEC).
(g)
bei engerem Kontakt zur einheimischen
Bevölkerung.
Reisebedingung 1: Reise durch das Landesinnere unter einfachen Bedingungen (Rucksack- /Trecking- /Individualreise) mit einfachen Quartieren/Hotels; Camping-Reisen, Langzeitaufenthalte, praktische Tätigkeit im Gesundheits- o. Sozialwesen, enger Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wahrscheinlich
Reisebedingung 2: Aufenthalt in Städten oder touristischen Zentren mit (organisierten) Ausflügen ins Landesinnere (Pauschalreise, Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants mittleren bis gehobenen Standards)
Reisebedingung 3: Aufenthalt ausschließlich in Großstädten oder Touristikzentren (Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants gehobenen bzw. europäischen Standards)
Wichtiger Hinweis:
Welche Impfungen letztendlich vorzunehmen sind, ist abhängig vom aktuellen Infektionsrisiko vor Ort, von der Art und Dauer der geplanten Reise, vom Gesundheitszustand, sowie dem eventuell noch vorhandenen Impfschutz des Reisenden.
Informationen zur Kostenübernahme von Impfungen für private Auslandsaufenthalte durch Ihre Krankenversicherung finden Sie in unserer Rubrik "Kostenerstattung" (www.crm.de/krankenkassen).
Da im Einzelfall unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen sind, empfiehlt es sich immer, rechtzeitig (etwa 4 bis 6 Wochen) vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen (siehe Anschriften qualifizierter Beratungsstellen nach Postleitzahlgebieten sortiert: www.crm.de/beratungsstellen).
Die Malaria ist in Brasilien weitgehend auf die Amazonasregion beschränkt. Das Übertragungsrisiko ist regional unterschiedlich, am höchsten ist es in den dortigen Flusstälern, im Regenwald sowie in den Bergbau-, Holzabbau- und neueren Siedlungsgebieten unterhalb 900 m während und nach der Regenzeit.
hohes Risiko (jährliche Inzidenzen durchschnittlich > 50 auf 1000) in entlegenen Gebieten im N und W von Amazonas (nicht Manaus) und Roraima sowie im W von Acre;
mittleres Risiko (jährliche Inzidenzen durchschnittlich 10-49 auf 1000) in den nordwestlichen Teilen von Amazonas, im O von Acre und in Roraima;
geringes Risiko (jährliche Inzidenzen durchschnittlich < 10 auf 1000) nach S und SO anschließend mit den Bundesstaaten Rondonia, Amapá, Amazonas, Pará und Mato Grosso;;
die Städte der Amazonasregion (z. B. Boa Vista, Cruzeiro do Sul, Macapá, Manaus, Maraba, Porto Velho, Rio Branco, Santarem) sind malariafrei, in den Aussenbezirken kann es gelegentlich zu Fällen kommen.;
außerhalb der Amazonasregion besteht lediglich in den angrenzenden
ländlichen Gebieten herdförmig ein sehr geringes Risiko, das
nach Osten ausläuft;
als malariafrei gelten die Staaten im Süden, an der Ostküste sowie
der Distrito Federal mit der Hauptstadt Brasilia
Vorbeugung:
Ein konsequenter Mückenschutz in den Abend- und Nachtstunden
verringert das Malariarisiko erheblich (Expositionsprophylaxe).
Die wichtigsten Maßnahmen sind:
In der Dämmerung und nachts Aufenthalt in
mückengeschützten Räumen (Räume mit aircondition, Mücken fliegen nicht vom
Warmen ins Kalte)
Beim Aufenthalt im Freien in Malariagebieten abends und
nachts weitgehend körperbedeckende Kleidung (lange Ärmel, lange
Hosen).
Anwendung von insektenabwehrenden Mitteln an unbedeckten
Hautstellen (Wade, Handgelenke, Nacken). Wirkungsdauer ca. 2-4 Std.
Im Wohnbereich Anwendung von insektenabtötenden Mitteln in
Form von Aerosolen, Verdampfern, Kerzen, Räucherspiralen.
Schlafen unter dem Moskitonetz (vor allem in
Hochrisikogebieten)
Ergänzend ist die Einnahme von Anti-Malaria-Medikamenten
(Chemoprophylaxe) zu empfehlen. Zu Art und Dauer der Chemoprophylaxe fragen Sie
Ihren Arzt oder Apotheker bzw. informieren Sie sich in einer qualifizierten
reisemedizinischen Beratungsstelle (s.unten). Malariamittel sind
verschreibungspflichtig.
Denken Sie daran, eine Reiseapotheke mitzunehmen, damit sie für
leichtere Erkrankungen und kleinere Notfälle gerüstet sind.
Folgendes sollten Sie auf Reisen immer dabei haben: Medikamente
gegen Durchfall, Reisekrankheit, Fieber, Schmerzen sowie
Wunddesinfektionsmittel, Insekten- und Sonnenschutzmittel, Salbe bei
Insektenstichen oder anderen Hautreizungen, Fieberthermometer und
Verbandmaterial.
Je nach Reiseland und Reiseziel können weitere Medikamente (z.B.
zur Malariavorsorge) oder Hilfsmittel (z.B. Spritzen) sinnvoll sein.
Nicht vergessen: Medikamente, die Sie ständig einnehmen
müssen!
Affenpocken: Nachdem im Mai in Großbritannien mehrere Fälle bestätigt wurden, haben auch andere Länder Infektionen gemeldet. In Brasilien wurden ca. 10.880 Infektionen bestätigt. 15 Menschen sind verstorben. Das Virus kommt in Zentral- und Westafrika vor, Fälle außerhalb Afrikas gingen bisher auf Reisende oder importierte Tiere zurück. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten einer infizierten Person oder mit viruskontaminierten Gegenständen.
Chikungunya: Seit Anfang des Jahres wurden landesweit ca. 30.400 Verdachtsfälle registriert, etwa 6.800 Infektionen wurden bestätigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Fallzahlen deutlich gestiegen. 2022 wurden etwa 265.300 Verdachtsfälle gemeldet. 75 Menschen sind verstorben. 2021 wurden etwa 133.600 Verdachtsfälle gemeldet. 12 Menschen sind verstorben.2020 wurden ca. 92.720 Infektionen und 25 Todesfälle gemeldet. Mitte 2014 haben die Gesundheitsbehörden die ersten lokalen Infektionen gemeldet. Seitdem hat sich die Infektion landesweit ausgebreitet. Mückenschutz beachten.
Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. Seit Beginn des Jahres wurden mehr als 203.400 Verdachtsfälle registriert, 12 Menschen sind verstorben. 2022wurden ca. 2.363.500 Erkrankungen und ca. 930 Todesfälle verzeichnet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Gesundheitszeugnis / HIV-Test: Für Arbeitsaufenthalte wird ein Gesundheitszeugnis
("Health Certificate") sowie ein HIV-Test in deutscher und portugiesischer
Sprache verlangt (Formular auf Anfrage über die Botschaft).
Für die private Auslandsreise empfehlen wir Ihnen, grundsätzlich eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen. Auch in Ländern mit Sozialversicherungsabkommen sind für bestimmte Leistungen zum Teil erhebliche Eigenanteile zu zahlen.
Hinzu kommt, dass die Kosten für einen krankheits- oder unfallbedingten Rücktransport nach Deutschland nur durch eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abgedeckt werden. Von der gesetzlichen Krankenversicherung werden Rückführungskosten nicht erstattet.
Die Auslandskrankenversicherung sollte nach Möglichkeit Beistandsleistungen beinhalten. Dies bedeutet, dass Sie im Krankheitsfall über eine Notrufnummer administrative und bei Bedarf auch ärztliche Unterstützung durch die Krankenversicherung erhalten.
Den reisemedizinischen Ratgeber zum Thema "Krankenversicherung für Auslandsreisen" können Sie hier herunterladen (PDF).
Wir empfehlen grundsätzlich, sich vor einer Reise aktuell, kompetent und individuell zu Gesundheitsfragen beraten zu lassen:
Apotheken mit qualifizierter Reise-Gesundheits-Beratung (nach Postleitzahlgebieten)
Impfstellen und Ärzte mit Spezialsprechstunde Reisemedizin (nach Postleitzahlgebieten)
Reisebüros , die Ihnen Ärzte und Apotheken in Ihrer Umgebung empfehlen können.
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