Die nachstehenden Informationen geben Ihnen einen Überblick über notwendige und sinnvolle Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge bei einer Reise in dieses Land.
Tropisches Monsunklima mit ausgeprägter jahreszeitlicher
Niederschlagsverteilung; kühle Jahreszeit von Januar bis März; heiße
Jahreszeit April-Mai; im Mai/Juni im Südwesten beginnende Regenzeit schiebt
sich in den folgenden Monaten allmählich über den gesamten indischen
Subkontinent; durch Unregelmäßigkeiten beim Vordringen der Monsunwellen
häufige Ablösung oder gleichzeitiges Auftreten von Trockenheit und
Überschwemmungskatastrophen; niederschlagreichste Regionen sind die
Westabdachung der Westghats (Westküste), das Grenzgebiet von Indien und
Myanmar sowie Bengalen, am niederschlagsärmsten ist der Nordwesten; in der
Übergangszeit (Oktober bis Dezember) im Süden noch einmal reichliche
Niederschläge (2. Regenzeit).
Aktuelle Einreisevorschriften aufgrund der Corona-Pandemie siehe Corona-Einreise-Checker: www.crm.de/rc/corona
Bei Direktflug aus Europa: keine Impfungen vorgeschrieben
Bei einem vorherigen Zwischenaufenthalt (innerhalb der letzten
6 Tage vor Einreise) in einem der aufgeführten Länder
(Gelbfieber-Endemiegebiete) wird bei Einreise eine gültige Gelbfieber-Impfbescheinigung verlangt (ausgenommen Kinder unter 9 Monaten).
Gelbfieber-Impfung kann gelegentlich auch bei Einreise aus südafrikanischen
Ländern (z.B. aus Sambia) verlangt werden.
Reisende müssen bei Einreise aus Ländern in denen ein Infektionsrisiko besteht eine Polio-Impfung nachweisen. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen. Transitreisende sind von der Regelung ausgenommen.
Ärztliche Bescheinigungen zur Befreiung von der Gelbfieber-Impfung ("exemption certificate", "waiver") werden bei der Einreise anerkannt.
Gemäß den geänderten International Health Regulations der WHO (am 11. Juli 2016 in Kraft getreten) ist die Gelbfieber-Impfbescheinigung nach einmaliger Impfung lebenslang gültig. Es ist möglich, dass abweichend von der offiziellen Regelung bei Einreise ein Impfnachweis verlangt wird, der nicht älter als 10 Jahre ist.
bei Langzeitaufenthalten oder engerem Kontakt mit
der einheimischen Bevölkerung
(d)
bei vorhersehbarem Umgang mit Tieren
(f)
bei besonderen Aufenthaltsbedingungen in
bestimmten ländlichen Gebieten.
(g)
bei engerem Kontakt zur einheimischen
Bevölkerung. In den letzten Jahren gab es im NO (Meghalaya, Tripura, Mizoram)
vermehrt Ausbrüche (Serogruppe A).
Reisebedingung 1: Reise durch das Landesinnere unter einfachen Bedingungen (Rucksack- /Trecking- /Individualreise) mit einfachen Quartieren/Hotels; Camping-Reisen, Langzeitaufenthalte, praktische Tätigkeit im Gesundheits- o. Sozialwesen, enger Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wahrscheinlich
Reisebedingung 2: Aufenthalt in Städten oder touristischen Zentren mit (organisierten) Ausflügen ins Landesinnere (Pauschalreise, Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants mittleren bis gehobenen Standards)
Reisebedingung 3: Aufenthalt ausschließlich in Großstädten oder Touristikzentren (Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants gehobenen bzw. europäischen Standards)
Wichtiger Hinweis:
Welche Impfungen letztendlich vorzunehmen sind, ist abhängig vom aktuellen Infektionsrisiko vor Ort, von der Art und Dauer der geplanten Reise, vom Gesundheitszustand, sowie dem eventuell noch vorhandenen Impfschutz des Reisenden.
Informationen zur Kostenübernahme von Impfungen für private Auslandsaufenthalte durch Ihre Krankenversicherung finden Sie in unserer Rubrik "Kostenerstattung" (www.crm.de/krankenkassen).
Da im Einzelfall unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen sind, empfiehlt es sich immer, rechtzeitig (etwa 4 bis 6 Wochen) vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen (siehe Anschriften qualifizierter Beratungsstellen nach Postleitzahlgebieten sortiert: www.crm.de/beratungsstellen).
Übertragungsrisiko abhängig von Ökologie und Klima, speziell
betroffen sind ländliche Regionen während und kurz nach Regenperioden.
Der Monsunregen zieht zwischen Mai und November von
SW nach NO über das Land und dauert jeweils 3–4 Monate;
im S gibt es meist eine 2. Regenzeit zwischen Okt und Dez.
Nach dem Monsun kommt es regelmäßig zu Ausbrüchen in Großstädten,
da der Hauptvektor A. stephensi seit einigen Jahren auch im
urbanen Umfeld brütet.
mittleres Risiko (höher in der Regenzeit, geringer in der Trockenzeit) in zentralen und nordöstlichen Landesteilen; relativ am höchsten mit hohem Anteil von P. falciparum ist das Risiko im Hügelland von Chhattisgarh und in den tiefer gelegenen Gebieten der Bundesstaaten im NO (nördlich und östlich von Bangladesh);
geringes Risiko (höher in der Regenzeit, geringer in der Trockenzeit) in den übrigen Landesteilen mit Ausnahme der Höhenlagen oberhalb 2000 m im N und NO des Landes sowie auf den Andamanen und Nikobaren;
;
in den Stadtgebieten ist mit einem geringen Risiko in der Regenzeit zu rechnen; 2009 und 2010 kam es zu Ausbrüchen von M. tropica u.a. in Mumbai und Hyderabad;
malariafrei sind die Höhenlagen oberhalb 2000 m von Jammu und Kashmir, Himachal Pradesh, Sikkim, Arunchal Pradesh sowie die Lakkadiven
Vorbeugung:
Ein konsequenter Mückenschutz in den Abend- und Nachtstunden
verringert das Malariarisiko erheblich (Expositionsprophylaxe).
Die wichtigsten Maßnahmen sind:
In der Dämmerung und nachts Aufenthalt in
mückengeschützten Räumen (Räume mit aircondition, Mücken fliegen nicht vom
Warmen ins Kalte)
Beim Aufenthalt im Freien in Malariagebieten abends und
nachts weitgehend körperbedeckende Kleidung (lange Ärmel, lange
Hosen).
Anwendung von insektenabwehrenden Mitteln an unbedeckten
Hautstellen (Wade, Handgelenke, Nacken). Wirkungsdauer ca. 2-4 Std.
Im Wohnbereich Anwendung von insektenabtötenden Mitteln in
Form von Aerosolen, Verdampfern, Kerzen, Räucherspiralen.
Schlafen unter dem Moskitonetz (vor allem in
Hochrisikogebieten)
Ergänzend ist die Mitnahme von Anti-Malaria-Medikamenten zur Notfallselbsttherapie zu empfehlen. Zu Art und Dauer der Behandlung fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. informieren
Sie sich in einer qualifizierten reisemedizinischen Beratungsstelle (s.unten). Malariamittel sind verschreibungspflichtig.
Denken Sie daran, eine Reiseapotheke mitzunehmen, damit sie für
leichtere Erkrankungen und kleinere Notfälle gerüstet sind.
Folgendes sollten Sie auf Reisen immer dabei haben: Medikamente
gegen Durchfall, Reisekrankheit, Fieber, Schmerzen sowie
Wunddesinfektionsmittel, Insekten- und Sonnenschutzmittel, Salbe bei
Insektenstichen oder anderen Hautreizungen, Fieberthermometer und
Verbandmaterial.
Je nach Reiseland und Reiseziel können weitere Medikamente (z.B.
zur Malariavorsorge) oder Hilfsmittel (z.B. Spritzen) sinnvoll sein.
Nicht vergessen: Medikamente, die Sie ständig einnehmen
müssen!
Chikungunya: Seit Jahresbeginn wurden 1.554 Erkrankungen bestätigt. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Karnataka, Maharashtra und Gujarat. 2021 wurden landesweit ca. 119.070 Verdachtsfälle verzeichnet, 11.890 Infektionen wurden bestätigt, insbesondere in den Bundesstaaten Rajasthan, Karnataka, Maharashtra, Kerala und Gujarat. 2020 wurden landesweit 43.210 Verdachtsfälle gemeldet, 6.263 Infektionen wurden bestätigt. 2019 wurden mit 81.914 Erkrankungen die meisten Verdachtsfälle seit 2015 gemeldet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Typhus, Paratyphus sowie die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Milzbrand kommt sowohl in der kutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen vor. Hygiene und Impfschutz beachten.
Dengue: In der Hauptstadt Neu-Delhi sind seit Jahresbeginn bereits ca. 100 Menschen erkrankt, im vergangenen Jahr waren es ca. 9.615, mehr als 6.700 davon allein im November. 23 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden bis Ende Mai 10.172 Infektionen und 3 Todesfälle verzeichnet. Im vergangenen Jahr wurden 193.245 Erkrankungen und 306 Todesfälle verzeichnet. 2020 wurden 44.585 Fälle gemeldet, 56 Menschen sind verstorben. 2019 wurden 157.315 Erkrankungen und 166 Todesfälle verzeichnet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Enzephalitis: Bis Ende Dezember wurden landesweit offiziell 744 Fälle von Japanischer Enzephalitis (JE) gemeldet. 65 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen wurden im Bundesstaat Assam registriert. 2020 wurden landesweit 691 Erkrankungen und 79 Todesfälle gemeldet. Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durchführen!
Malaria: Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 21.558 Erkrankungen und 4 Todesfälle gemeldet. Im letzten Jahr wurden ca. 158.330 Fälle registriert, 80 Menschen sind verstorben. Die Bundesstaaten Chhattisgarh, West Bengal und Orissa waren am stärksten betroffen. 2020 wurden landesweit offiziell 181.831 Erkrankungen und 63 Todesfälle gemeldet. 2019 waren es 334.693 Erkrankungen und 50 Todesfälle. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Tollwut: Anfang März sind im Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh) 2 Frauen verstorben. Beide waren vor etwa 2 Monaten von einer Katze gebissen worden. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Bei verdächtigen Tierkontakten sofort Arzt aufsuchen und auf Verwendung moderner Gewebekultur-Impfstoffe achten. Eine vorbeugende Impfung ist für alle Reisenden empfehlenswert.
Zika-Virus: Im Juli wurde erstmals eine Infektion im Bundesstaat Kerala (SW) bestätigt. Eine 24-jährige schwangere Frau ist erkrankt. Bei nachfolgenden Untersuchungen wurden bis Anfang November 90 Fälle registriert. Alle Infektionen wurden im Distrikt Thiruvananthapuram erworben. Ende Juli wurde der erste Fall im Bundesstaat Maharashtra (W) verzeichnet. Eine 50-jährige Frau ist erkrankt. Ende Oktober wurde erstmals eine Infektion in Kanpur (Bundesstaat Uttar Pradesh) gemeldet, seitdem ist die Zahl der Fälle auf ca. 145 gestiegen. Im November wurde zum ersten Mal eine Infektion in Neu-Delhi registriert, ein 61-jähriger Mann ist erkrankt. Mückenschutz beachten.
Trinkwasser: Durch mineralische Arsenvorkommen im Boden liegt die Belastung
des aus Grundwasser (Brunnen) gewonnenen Trinkwassers mit Arsenikalien wie im
benachbartem Bangladesh (siehe dort) auch in Teilen des Bundesstaates
Bihar z.T. erheblich
über der nach WHO zulässigen Höchstgrenze von 0,01 µg/l. Das Problem ist
nicht flächendeckend; nach Angaben des "Bihar's Public Health and Engineering
Department" sind folgende Distrikte betroffen: Darbhanga, Bhojpur,
Vaishali, Bhagalpur, Munger, Samastipur, Buxar, Khangaria, Begusarai, Katihar
und Chapra sowie die Landeshauptstadt Patna. Durch Abkochen werden die auf
Dauer toxischen Verbindungen nicht eliminiert. Für Kurzzeitreisende ist die
temporäre Exposition tolerabel. Bei Langzeitaufenthalten in dieser Region
sollte nach entsprechenden Informationen vor Ort eine spezielle Beratung durch
einen Toxikologen oder Wasserhygieniker erfolgen.
"Haze": In den nördlichen Landesteilen durch Verbrennen der Reispflanzen nach jeder Ernte verursachter Smog, der zu Schleimhaut- und Atemwegsreizungen führen kann. Gesundheitsstörungen können besonders bei Herz- und Lungenkranken, Asthmatikern, älteren Personen und Kleinkindern auftreten.
Für die private Auslandsreise empfehlen wir Ihnen, grundsätzlich eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen. Auch in Ländern mit Sozialversicherungsabkommen sind für bestimmte Leistungen zum Teil erhebliche Eigenanteile zu zahlen.
Hinzu kommt, dass die Kosten für einen krankheits- oder unfallbedingten Rücktransport nach Deutschland nur durch eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abgedeckt werden. Von der gesetzlichen Krankenversicherung werden Rückführungskosten nicht erstattet.
Die Auslandskrankenversicherung sollte nach Möglichkeit Beistandsleistungen beinhalten. Dies bedeutet, dass Sie im Krankheitsfall über eine Notrufnummer administrative und bei Bedarf auch ärztliche Unterstützung durch die Krankenversicherung erhalten.
Den reisemedizinischen Ratgeber zum Thema "Krankenversicherung für Auslandsreisen" können Sie hier herunterladen (PDF).
Wir empfehlen grundsätzlich, sich vor einer Reise aktuell, kompetent und individuell zu Gesundheitsfragen beraten zu lassen:
Apotheken mit qualifizierter Reise-Gesundheits-Beratung (nach Postleitzahlgebieten)
Impfstellen und Ärzte mit Spezialsprechstunde Reisemedizin (nach Postleitzahlgebieten)
Reisebüros , die Ihnen Ärzte und Apotheken in Ihrer Umgebung empfehlen können.
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