Brasilien

Traumziel in Südamerika

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Gesundheitsinformationen für Ihre Reise

Individuelle Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sind davon abhängig, wie Sie Ihre Reise gestalten, ob Sie z.B. ein Hotel der gehobenen Klasse oder einfache Quartiere gebucht haben. Darüber hinaus ist jedoch eine speziell auf Ihre Reisebedingungen abgestimmte Beratung zusätzlich sinnvoll. Sprechen Sie mit einer qualifizierten Beratungsstelle, einem reisemedizinisch ausgebildeten Arzt und Apotheker.

Einreise-Impfvorschriften

Für die Einreise besteht zurzeit keine Impfpflicht. Neben den in Deutschland empfohlenen Impfungen können für Ihre Reise jedoch weitere Impfungen sinnvoll sein.

ABER: Bei Einreise aus Infektionsgebieten wird die Gelbfieber-Impfung entgegen den offiziellen Vorschriften häufig kontrolliert. Dies betrifft vor allem, aber nicht nur, Landgrenzen. Seit 2015 werden auch vermehrt Kontrollen von internationalen Flughäfen (z.B. Sao Paulo) berichtet

  • Ärztliche Bescheinigungen zur Befreiung von der Gelbfieber-Impfung („exemption certificate“, „waiver“) werden bei der Einreise anerkannt
  • Gemäß den International Health Regulations (2005) der WHO, in der geänderten Fassung vom 11. Juli 2016, ist die Gelbfieber-Impfbescheinigung nach einmaliger Impfung lebenslang gültig. Abweichend hiervon werden bei Einreise nach Brasilien 2 Impfungen im Abstand von 10 Jahren für einen lebenslangen Schutz verlangt
  • SARS-CoV-2: Mögliche offizielle Regelungen und persönliche Schutzmaßnahmen beachten.

Impfempfehlungen & nicht-impfbare Infektionsrisiken

Was für eine Art von Reise planen Sie?

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Individualreise
unter einfachen Bedingungen
Pauschalreise
mit organisierten Ausflügen
Hotelaufenthalt
in städtischen Zentren

Rucksack- / Trekking- und Individualreise

Reise durch das Landesinnere unter einfachen Bedingungen mit einfachen Quartieren/Hotels; Camping-Reisen, Langzeitaufenthalte, praktische Tätigkeit im Gesundheits- oder Sozialwesen, enger Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wahrscheinlich

Empfohlene Impfungen*

Cholera

Die Cholera ist eine schwere Darmerkrankung, die über Nahrungsmittel oder Trinkwasser übertragen wird. Je nach Alter sind zwei oder drei Impfdosen nötig, um einen Impfschutz aufzubauen. Dennoch ist eine konsequente Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene erforderlich.

Schutz gegen Reisediarrhoe (ETEC).

Dengue

Das Dengue-Fieber ist eine grippeähnliche, fieberhafte Erkrankung, die in Einzelfällen auch einen schweren Verlauf nehmen kann. Die Übertragung erfolgt durch vorwiegend tagaktive Stechmücken. Zum Aufbau eines Impfschutzes sind zwei Impfdosen erforderlich. Ergänzend sollte immer auch auf einen guten Mückenschutz geachtet werden.

Gelbfieber

Gelbfieber wird von vorwiegend tagaktiven Stechmücken übertragen und zeichnet sich vor allem durch Symptome wie Fieber aus. Bereits eine Impfdosis kann lebenslangen Schutz bieten.

In endemische Gebiete. Dazu gehören folgende Bundesstaaten mit ihrem gesamten Territorium: Acre, Amapá, Amazonas, Goiás, Maranhao, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Pará, Rondonia, Roraima, Tocantins, Minas Gerais, Distrito Federal, Espirito Santo (außer Stadtgebiet Vitoria); Bundesstaaten mit bestimmten Teilen ihres Territoriums: Piaui, Bahia, Sao Paulo (nicht Stadt Sao Paulo), Paraná (mit dem Iguazú NP), Santa Catarina, Rio Grande do Sul, Rio de Janeiro (Grenzgebiet zu Minas Gerais und Espirito Santo im Norden).

Hepatitis A

Hepatitis A ist eine Virusinfektion der Leber. Die Impfung für die bevorstehende Reise kann mit einer Dosis erfolgen. Etwa zwei Wochen nach der ersten Impfdosis sollte eine Schutzwirkung einsetzen. Für einen langfristigen Impfschutz von voraussichtlich 25 - 40 Jahre wird eine zweite Impfdosis nach 6 bis 12 Monaten erforderlich.

Hepatitis B

Hepatitis B ist eine Virusinfektion der Leber. Es sind meist drei Impfdosen notwendig, damit ein ausreichender Impfschutz besteht, der schätzungsweise zehn Jahre anhält. Ein Schnellimpfschema ist ebenfalls verfügbar.

Bei Langzeitaufenthalten oder engerem Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung.

Meningokokken A, C, W135, Y

Bei Meningokokken der Serogruppen A, C, W und Y handelt es sich um Bakterien, die zu einer gefährlichen Hirnhautentzündung und/oder Blutvergiftung führen können. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Bei Kindern ab einem Jahr und Erwachsenen genügt bereits eine Impfdosis , um einen Schutz aufzubauen.

Bei engerem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung.

Tollwut

Tollwut wird von Viren hervorgerufen, die sich über die Bisse von Tieren auf den Menschen übertragen und verläuft fast ausnahmslos tödlich. In der Regel sollte ein Impfschutz nach drei Impfdosen bestehen. Bei Kontakt mit eventuell tollwütigen Tieren muss trotzdem immer eine Ärztin oder ein Arzt kontaktiert werden.

Bei vorhersehbarem Umgang mit Tieren.

Typhus

Menschen nehmen Typhusbakterien über verunreinigte Nahrung und Trinkwasser auf. Es stehen eine Injektionsimpfung mit einer Dosis oder eine Schluckimpfung , bei der drei Impfdosen benötigt werden, zur Verfügung.

*Welche Impfungen letztendlich vorzunehmen sind, ist abhängig vom aktuellen Infektionsrisiko vor Ort, von der Art und Dauer der geplanten Reise, vom Gesundheitszustand, sowie dem eventuell noch vorhandenen Impfschutz des Reisenden. Da im Einzelfall unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen sind, empfiehlt es sich immer, rechtzeitig (etwa 4 bis 6 Wochen) vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen (siehe Anschriften qualifizierter Beratungsstellen www.crm.de/beratungsstellen).

Nicht-impfbare Infektionsrisiken

Bilharziose

Die Bilharziose (auch Schistosomiasis genannt) wird durch Saugwürmer (Schistosomen) verursacht und ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Diese Parasiten leben in den Gefäßen des Darmes (in Afrika auch in den Gefäßen der Blase) des Menschen und produzieren dort große Massen von Eiern, die mit dem Stuhl (oder dem Urin) ausgeschieden werden. Wenn die Eier in Süßwasser gelangen, schlüpfen die Larven aus und können sich dann in ganz bestimmten Wasserschnecken weiterentwickeln. Am Ende dieses Entwicklungsstadiums in den Schnecken entsteht eine "Zerkarie", die frei an der Wasseroberfläche herumschwimmt. Bekommt nun ein Mensch Kontakt mit zerkarienhaltigem Wasser, durchbohren die Zerkarien die intakte Haut und wandern im Körper über die Leberpforte in die Gefäße von Darm oder Blase. Die erwachsenen Würmer können dort 10 bis 15 Jahre leben und scheiden täglich zwischen 100 und 2.000 Eier aus. Wenn diese Eier wieder ins Wasser gelangen und die passenden Wasserschnecken vorhanden sind, beginnt der Kreislauf von Neuem.

Bei der Blasenbilharziose sind die typischen Krankheits-Symptome zunächst blutiger Urin, bei Darmbilharziose Blut im Stuhl oder auch Durchfall. Besteht die Krankheit länger, kommt es zu schweren Störungen der Leber- oder der Blasenfunktion. Bei Erstkontakt mit Zerkarien entsteht oft eine allergische Hautreaktion und Fieber (Katayama-Fieber).

Schutz: Meiden von Süßwasserkontakt in Endemiegebieten.

Chikungunya

Diese Virusinfektion kam ursprünglich nur in Afrika und Asien vor. Ausgehend von importierten Infektionen auf der Insel Martinique hat sich die Erkrankung seit Ende 2013 in weiten Teilen der Karibik, in Mittel- und Südamerika und in Florida verbreitet. Auch in Europa gibt es vereinzelt Ausbrüche. Mücken übertragen die Viren. Beim typischen Verlauf tritt 3-7 Tage nach dem Mückenstich plötzlich hohes Fieber mit Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, und vor allem sehr starken Gelenk- und Muskelschmerzen auf. Daher hat die Krankheit ihren Namen. Chikungunya heißt in Tansania "sich zusammenkrümmen". Nach einer Besserung für 2-3 Tage kann das Fieber in einem Teil der Fälle erneut ansteigen und zusätzlich eine Hautrötung auftreten. Die Gelenkbeschwerden halten oft monatelang an. Die Diagnose erfolgt über den Antikörpernachweis im Blut oder den Erregernachweis.

Schutz: Geschlossene Kleidung, Repellentien in Endemiegebieten.

Darminfektionen

Sammelbegriff für Infektionen, die in der Regel oral übertragen werden und sich klinisch vorwiegend im Darmtrakt auswirken. (bspw. Reisediarrhoe, Noro-Virus, Shigellen-Ruhr, Amöbiasis)

Zika-Virus

Das Zikavirus gehört zu derselben Familie wie das Gelbfieber- und das Denguevirus. Zikavirus-Infektionen verlaufen jedoch vergleichsweise mild. Charakteristisch ist das Auftreten eines knotig-fleckigen Hautausschlages, begleitet von Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen sowie einer Bindehautentzündung. Die Symptome halten meist 2-7 Tage an. Die Diagnose wird über den Nachweis entsprechender Antikörper im Blut oder den Nachweis des Virusgenoms gestellt.

Bis vor kurzem kam das Zikavirus vor allem auf den südpazifischen Inseln, in weiten Teilen Asiens sowie einigen Ländern Afrikas vor. Im Frühjahr 2015 wurden erste Infektionen aus Brasilien gemeldet, in der Folge fand eine rapide Verbreitung in Süd- und Mittelamerika sowie der Karibik statt. Auch aus südlichen Bundesstaaten der USA wurden Infektionen gemeldet. Es konnte ein Zusammenhang zwischen Zika-Ausbrüchen in Frz. Polynesien und Brasilien und einem vermehrten Auftreten von Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen nachgewiesen werden. Auch besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen Zikavirus-Erkrankungen und einer Zunahme an Fällen des Guillain-Barré-Syndroms, einer neurologischen Erkrankung.

Die Übertragung des Erregers auf den Menschen geschieht primär durch überwiegend tag-, aber auch nachtaktive Mücken. Eine Impfung oder medikamentöse Prophylaxe gegen die Erkrankung existiert nicht, wichtigste Schutzmaßnahme ist daher die Vermeidung von Mückenstichen. Weiterhin ist eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr möglich.

Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch, also bei möglicherweise bestehender Schwangerschaft, wird von Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete abgeraten. Reiserückkehrer aus betroffenen Gebieten, bei denen in den folgenden Wochen Zika-typische Symptome auftreten, sollten einen Arzt aufsuchen und auf die Reise hinweisen.

Schutz: Geschlossene Kleidung, Repellentien in Endemiegebieten.

Pauschalreise mit organisierten Ausflügen

Aufenthalt in Städten oder touristischen Zentren mit (organisierten) Ausflügen ins Landesinnere (Pauschalreise, Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants mittleren bis gehobenen Standards)

Empfohlene Impfungen*

Cholera

Die Cholera ist eine schwere Darmerkrankung, die über Nahrungsmittel oder Trinkwasser übertragen wird. Je nach Alter sind zwei oder drei Impfdosen nötig, um einen Impfschutz aufzubauen. Dennoch ist eine konsequente Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene erforderlich.

Schutz gegen Reisediarrhoe (ETEC).

Dengue

Das Dengue-Fieber ist eine grippeähnliche, fieberhafte Erkrankung, die in Einzelfällen auch einen schweren Verlauf nehmen kann. Die Übertragung erfolgt durch vorwiegend tagaktive Stechmücken. Zum Aufbau eines Impfschutzes sind zwei Impfdosen erforderlich. Ergänzend sollte immer auch auf einen guten Mückenschutz geachtet werden.

Gelbfieber

Gelbfieber wird von vorwiegend tagaktiven Stechmücken übertragen und zeichnet sich vor allem durch Symptome wie Fieber aus. Bereits eine Impfdosis kann lebenslangen Schutz bieten.

In endemische Gebiete. Dazu gehören folgende Bundesstaaten mit ihrem gesamten Territorium: Acre, Amapá, Amazonas, Goiás, Maranhao, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Pará, Rondonia, Roraima, Tocantins, Minas Gerais, Distrito Federal, Espirito Santo (außer Stadtgebiet Vitoria); Bundesstaaten mit bestimmten Teilen ihres Territoriums: Piaui, Bahia, Sao Paulo (nicht Stadt Sao Paulo), Paraná (mit dem Iguazú NP), Santa Catarina, Rio Grande do Sul, Rio de Janeiro (Grenzgebiet zu Minas Gerais und Espirito Santo im Norden).

Hepatitis A

Hepatitis A ist eine Virusinfektion der Leber. Die Impfung für die bevorstehende Reise kann mit einer Dosis erfolgen. Etwa zwei Wochen nach der ersten Impfdosis sollte eine Schutzwirkung einsetzen. Für einen langfristigen Impfschutz von voraussichtlich 25 - 40 Jahre wird eine zweite Impfdosis nach 6 bis 12 Monaten erforderlich.

Hepatitis B

Hepatitis B ist eine Virusinfektion der Leber. Es sind meist drei Impfdosen notwendig, damit ein ausreichender Impfschutz besteht, der schätzungsweise zehn Jahre anhält. Ein Schnellimpfschema ist ebenfalls verfügbar.

Bei Langzeitaufenthalten oder engerem Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung.

Tollwut

Tollwut wird von Viren hervorgerufen, die sich über die Bisse von Tieren auf den Menschen übertragen und verläuft fast ausnahmslos tödlich. In der Regel sollte ein Impfschutz nach drei Impfdosen bestehen. Bei Kontakt mit eventuell tollwütigen Tieren muss trotzdem immer eine Ärztin oder ein Arzt kontaktiert werden.

Bei vorhersehbarem Umgang mit Tieren.

*Welche Impfungen letztendlich vorzunehmen sind, ist abhängig vom aktuellen Infektionsrisiko vor Ort, von der Art und Dauer der geplanten Reise, vom Gesundheitszustand, sowie dem eventuell noch vorhandenen Impfschutz des Reisenden. Da im Einzelfall unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen sind, empfiehlt es sich immer, rechtzeitig (etwa 4 bis 6 Wochen) vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen (siehe Anschriften qualifizierter Beratungsstellen www.crm.de/beratungsstellen).

Nicht-impfbare Infektionsrisiken

Bilharziose

Die Bilharziose (auch Schistosomiasis genannt) wird durch Saugwürmer (Schistosomen) verursacht und ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Diese Parasiten leben in den Gefäßen des Darmes (in Afrika auch in den Gefäßen der Blase) des Menschen und produzieren dort große Massen von Eiern, die mit dem Stuhl (oder dem Urin) ausgeschieden werden. Wenn die Eier in Süßwasser gelangen, schlüpfen die Larven aus und können sich dann in ganz bestimmten Wasserschnecken weiterentwickeln. Am Ende dieses Entwicklungsstadiums in den Schnecken entsteht eine "Zerkarie", die frei an der Wasseroberfläche herumschwimmt. Bekommt nun ein Mensch Kontakt mit zerkarienhaltigem Wasser, durchbohren die Zerkarien die intakte Haut und wandern im Körper über die Leberpforte in die Gefäße von Darm oder Blase. Die erwachsenen Würmer können dort 10 bis 15 Jahre leben und scheiden täglich zwischen 100 und 2.000 Eier aus. Wenn diese Eier wieder ins Wasser gelangen und die passenden Wasserschnecken vorhanden sind, beginnt der Kreislauf von Neuem.

Bei der Blasenbilharziose sind die typischen Krankheits-Symptome zunächst blutiger Urin, bei Darmbilharziose Blut im Stuhl oder auch Durchfall. Besteht die Krankheit länger, kommt es zu schweren Störungen der Leber- oder der Blasenfunktion. Bei Erstkontakt mit Zerkarien entsteht oft eine allergische Hautreaktion und Fieber (Katayama-Fieber).

Schutz: Meiden von Süßwasserkontakt in Endemiegebieten.

Chikungunya

Diese Virusinfektion kam ursprünglich nur in Afrika und Asien vor. Ausgehend von importierten Infektionen auf der Insel Martinique hat sich die Erkrankung seit Ende 2013 in weiten Teilen der Karibik, in Mittel- und Südamerika und in Florida verbreitet. Auch in Europa gibt es vereinzelt Ausbrüche. Mücken übertragen die Viren. Beim typischen Verlauf tritt 3-7 Tage nach dem Mückenstich plötzlich hohes Fieber mit Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, und vor allem sehr starken Gelenk- und Muskelschmerzen auf. Daher hat die Krankheit ihren Namen. Chikungunya heißt in Tansania "sich zusammenkrümmen". Nach einer Besserung für 2-3 Tage kann das Fieber in einem Teil der Fälle erneut ansteigen und zusätzlich eine Hautrötung auftreten. Die Gelenkbeschwerden halten oft monatelang an. Die Diagnose erfolgt über den Antikörpernachweis im Blut oder den Erregernachweis.

Schutz: Geschlossene Kleidung, Repellentien in Endemiegebieten.

Darminfektionen

Sammelbegriff für Infektionen, die in der Regel oral übertragen werden und sich klinisch vorwiegend im Darmtrakt auswirken. (bspw. Reisediarrhoe, Noro-Virus, Shigellen-Ruhr, Amöbiasis)

Zika-Virus

Das Zikavirus gehört zu derselben Familie wie das Gelbfieber- und das Denguevirus. Zikavirus-Infektionen verlaufen jedoch vergleichsweise mild. Charakteristisch ist das Auftreten eines knotig-fleckigen Hautausschlages, begleitet von Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen sowie einer Bindehautentzündung. Die Symptome halten meist 2-7 Tage an. Die Diagnose wird über den Nachweis entsprechender Antikörper im Blut oder den Nachweis des Virusgenoms gestellt.

Bis vor kurzem kam das Zikavirus vor allem auf den südpazifischen Inseln, in weiten Teilen Asiens sowie einigen Ländern Afrikas vor. Im Frühjahr 2015 wurden erste Infektionen aus Brasilien gemeldet, in der Folge fand eine rapide Verbreitung in Süd- und Mittelamerika sowie der Karibik statt. Auch aus südlichen Bundesstaaten der USA wurden Infektionen gemeldet. Es konnte ein Zusammenhang zwischen Zika-Ausbrüchen in Frz. Polynesien und Brasilien und einem vermehrten Auftreten von Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen nachgewiesen werden. Auch besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen Zikavirus-Erkrankungen und einer Zunahme an Fällen des Guillain-Barré-Syndroms, einer neurologischen Erkrankung.

Die Übertragung des Erregers auf den Menschen geschieht primär durch überwiegend tag-, aber auch nachtaktive Mücken. Eine Impfung oder medikamentöse Prophylaxe gegen die Erkrankung existiert nicht, wichtigste Schutzmaßnahme ist daher die Vermeidung von Mückenstichen. Weiterhin ist eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr möglich.

Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch, also bei möglicherweise bestehender Schwangerschaft, wird von Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete abgeraten. Reiserückkehrer aus betroffenen Gebieten, bei denen in den folgenden Wochen Zika-typische Symptome auftreten, sollten einen Arzt aufsuchen und auf die Reise hinweisen.

Schutz: Geschlossene Kleidung, Repellentien in Endemiegebieten.

Resort- / Hotelaufenthalt in städtischen Zentren

Aufenthalt ausschließlich in Großstädten oder Touristikzentren (Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants gehobenen bzw. europäischen Standards)

Empfohlene Impfungen*

Dengue

Das Dengue-Fieber ist eine grippeähnliche, fieberhafte Erkrankung, die in Einzelfällen auch einen schweren Verlauf nehmen kann. Die Übertragung erfolgt durch vorwiegend tagaktive Stechmücken. Zum Aufbau eines Impfschutzes sind zwei Impfdosen erforderlich. Ergänzend sollte immer auch auf einen guten Mückenschutz geachtet werden.

Gelbfieber

Gelbfieber wird von vorwiegend tagaktiven Stechmücken übertragen und zeichnet sich vor allem durch Symptome wie Fieber aus. Bereits eine Impfdosis kann lebenslangen Schutz bieten.

In endemische Gebiete. Dazu gehören folgende Bundesstaaten mit ihrem gesamten Territorium: Acre, Amapá, Amazonas, Goiás, Maranhao, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Pará, Rondonia, Roraima, Tocantins, Minas Gerais, Distrito Federal, Espirito Santo (außer Stadtgebiet Vitoria); Bundesstaaten mit bestimmten Teilen ihres Territoriums: Piaui, Bahia, Sao Paulo (nicht Stadt Sao Paulo), Paraná (mit dem Iguazú NP), Santa Catarina, Rio Grande do Sul, Rio de Janeiro (Grenzgebiet zu Minas Gerais und Espirito Santo im Norden).

Hepatitis A

Hepatitis A ist eine Virusinfektion der Leber. Die Impfung für die bevorstehende Reise kann mit einer Dosis erfolgen. Etwa zwei Wochen nach der ersten Impfdosis sollte eine Schutzwirkung einsetzen. Für einen langfristigen Impfschutz von voraussichtlich 25 - 40 Jahre wird eine zweite Impfdosis nach 6 bis 12 Monaten erforderlich.

*Welche Impfungen letztendlich vorzunehmen sind, ist abhängig vom aktuellen Infektionsrisiko vor Ort, von der Art und Dauer der geplanten Reise, vom Gesundheitszustand, sowie dem eventuell noch vorhandenen Impfschutz des Reisenden. Da im Einzelfall unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen sind, empfiehlt es sich immer, rechtzeitig (etwa 4 bis 6 Wochen) vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen (siehe Anschriften qualifizierter Beratungsstellen www.crm.de/beratungsstellen).

Nicht-impfbare Infektionsrisiken

Bilharziose

Die Bilharziose (auch Schistosomiasis genannt) wird durch Saugwürmer (Schistosomen) verursacht und ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Diese Parasiten leben in den Gefäßen des Darmes (in Afrika auch in den Gefäßen der Blase) des Menschen und produzieren dort große Massen von Eiern, die mit dem Stuhl (oder dem Urin) ausgeschieden werden. Wenn die Eier in Süßwasser gelangen, schlüpfen die Larven aus und können sich dann in ganz bestimmten Wasserschnecken weiterentwickeln. Am Ende dieses Entwicklungsstadiums in den Schnecken entsteht eine "Zerkarie", die frei an der Wasseroberfläche herumschwimmt. Bekommt nun ein Mensch Kontakt mit zerkarienhaltigem Wasser, durchbohren die Zerkarien die intakte Haut und wandern im Körper über die Leberpforte in die Gefäße von Darm oder Blase. Die erwachsenen Würmer können dort 10 bis 15 Jahre leben und scheiden täglich zwischen 100 und 2.000 Eier aus. Wenn diese Eier wieder ins Wasser gelangen und die passenden Wasserschnecken vorhanden sind, beginnt der Kreislauf von Neuem.

Bei der Blasenbilharziose sind die typischen Krankheits-Symptome zunächst blutiger Urin, bei Darmbilharziose Blut im Stuhl oder auch Durchfall. Besteht die Krankheit länger, kommt es zu schweren Störungen der Leber- oder der Blasenfunktion. Bei Erstkontakt mit Zerkarien entsteht oft eine allergische Hautreaktion und Fieber (Katayama-Fieber).

Schutz: Meiden von Süßwasserkontakt in Endemiegebieten.

Chikungunya

Diese Virusinfektion kam ursprünglich nur in Afrika und Asien vor. Ausgehend von importierten Infektionen auf der Insel Martinique hat sich die Erkrankung seit Ende 2013 in weiten Teilen der Karibik, in Mittel- und Südamerika und in Florida verbreitet. Auch in Europa gibt es vereinzelt Ausbrüche. Mücken übertragen die Viren. Beim typischen Verlauf tritt 3-7 Tage nach dem Mückenstich plötzlich hohes Fieber mit Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, und vor allem sehr starken Gelenk- und Muskelschmerzen auf. Daher hat die Krankheit ihren Namen. Chikungunya heißt in Tansania "sich zusammenkrümmen". Nach einer Besserung für 2-3 Tage kann das Fieber in einem Teil der Fälle erneut ansteigen und zusätzlich eine Hautrötung auftreten. Die Gelenkbeschwerden halten oft monatelang an. Die Diagnose erfolgt über den Antikörpernachweis im Blut oder den Erregernachweis.

Schutz: Geschlossene Kleidung, Repellentien in Endemiegebieten.

Malaria

Risiko

Ganzjährig

Die Malaria ist in Brasilien weitgehend auf die Amazonasregion beschränkt. Das Übertragungsrisiko ist regional unterschiedlich, am höchsten ist es in den dortigen Flusstälern, im Regenwald sowie in den Bergbau-, Holzabbau- und neueren Siedlungsgebieten unterhalb 900 m während und nach der Regenzeit.

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s

Hohes Risiko

(jährliche Inzidenzen durchschnittlich > 50 auf 1000) in entlegenen Gebieten im N und W von Amazonas (nicht Manaus) und Roraima sowie im W von Acre

O

Mittleres Risiko

(jährliche Inzidenzen durchschnittlich 10-49 auf 1000) in den nordwestlichen Teilen von Amazonas, im O von Acre und in Roraima

R

Geringes Risiko

(jährliche Inzidenzen durchschnittlich < 10 auf 1000) nach S und SO anschließend mit den Bundesstaaten Rondonia, Amapá, Amazonas, Pará und Mato Grosso

R

Die Städte der Amazonesregion

(z. B. Boa Vista, Cruzeiro do Sul, Macapá, Manaus, Maraba, Porto Velho, Rio Branco, Santarem) sind malariafrei, in den Aussenbezirken kann es gelegentlich zu Fällen kommen

R

Außerhalb der Amazonasregion

besteht lediglich in den angrenzenden ländlichen Gebieten herdförmig ein sehr geringes Risiko, das nach Osten ausläuft

R

Malariafrei

sind die Staaten im Süden, an der Ostküste sowie der Distrito Federal mit der Hauptstadt Brasilia

Vorbeugung

Ein konsequenter Mückenschutz in den Abend- und Nachtstunden verringert das Malariarisiko erheblich (Expositionsprophylaxe).
Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  • In der Dämmerung und nachts Aufenthalt in mückengeschützten Räumen (Räume mit aircondition, Mücken fliegen nicht vom Warmen ins Kalte)
  • Beim Aufenthalt im Freien in Malariagebieten abends und nachts weitgehend körperbedeckende Kleidung (lange Ärmel, lange Hosen)
  • Anwendung von insektenabwehrenden Mitteln an unbedeckten Hautstellen (Wade, Handgelenke, Nacken), Wirkungsdauer ca. 2-4 Std.
  • Im Wohnbereich Anwendung von insektenabtötenden Mitteln in Form von Aerosolen, Verdampfern, Kerzen, Räucherspiralen
  • Schlafen unter dem Moskitonetz (vor allem in Hochrisikogebieten)

 

Ergänzend ist die Mitnahme von Anti-Malaria-Medikamenten zur Notfallselbsttherapie zu empfehlen. Zu Art und Dauer der Behandlung fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. informieren Sie sich in einer qualifizierten reisemedizinischen Beratungsstelle. Malariamittel sind verschreibungspflichtig.

Aktuelle Meldungen

Allgemeine Hinweise

Klima
Reiseapotheke
Hygiene
Tollwut
Gesundheitszeugnis / HIV-Test
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Tropisch, nur im äußersten Süden subtropisch. Amazonastiefland immerfeucht mit hohen Temp. und hoher Luftfeuchtigkeit, sonst Wechsel von Regenzeiten und Trockenperioden; im Süden Regenzeit von September/Oktober bis April/Mai; im zentralen Planalto Winterfröste.

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Für alle Eventualitäten ausgerüstet zu sein, ist prinzipiell nicht möglich. Für Notfälle sollten Sie bei sich haben:

  • Verbandsmaterial (sterile Mullbinden, Watte, Wund-, Heftpflaster)
  • Elastische Binden (8 und 10 cm), Dreiecktuch, Sicherheitsnadeln
  • Fieberthermometer, Schere, Pinzette, Zeckenzange, OP-Handschuhe
  • Zur äußeren Anwendung: Wund-Desinfektionsmittel, Corticosteroid-Creme, Antihistamin-Salbe (Insektenstiche), Anti-Pilzmittel, Insekten- und Sonnenschutzmittel, einfache Augen- und Ohrentropfen
  • Zur inneren Anwendung: Fieber-, Schmerz-, Schlaf/Beruhigungsmittel; Durchfallmittel; ggf. Malariamittel

Nicht vergessen: Medikamente, die Sie ständig nehmen; evtl. Ersatzbrille. Weitere Medikamente nach individuellem Bedarf in Abhängigkeit vom Reiseziel und den geplanten Aktivitäten während der Reise (Beratung durch Arzt und/oder Apotheker).

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Mit Ausnahme von Firstclass-Hotels in Haupt-/Großstädten bzw. Touristikzentren sowie in gut geführten Privathaushalten (z.B. Verwandtenbesuche) und Gästehäusern (z.B. Großbetriebe) muss durchweg mit Mängeln in der Hygiene gerechnet werden. Die nachfolgenden Ratschläge sind besonders dann zu beachten, wenn man sich außerhalb der genannten Stätten bewegt (z.B. auf Safaris, Ausflügen ins Landesinnere etc.):

  • Eiswürfel nur aus abgekochtem Wasser verwenden
  • Speisen nur frisch zubereitet, ausreichend erhitzt und durchgegart (gekocht, gebraten, gegrillt – besonders Fleisch, Fisch, Schalentiere) essen, nie roh und nicht, wenn sie länger als 2 Stunden ungekühlt aufbewahrt wurden
  • Obst und rohes Gemüse, das nicht geschält oder mit sauberem Wasser gut gewaschen werden kann, insbesondere rohe Salate, sind zu meiden
  • Milch und Eier in roher Form (z.B. in Speiseeis, Cremes, Frischkäse, Mayonnaise) sind zu meiden
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Moderne Tollwutimpfstoffe und Immunglobulin sind in Großstädten verfügbar. Gelegentlich Auftreten von Versorgungsengpässen. Eine komplette Grundimmunisierung sollte bei vorhersehbarem Risiko vor der Einreise durchgeführt werden.

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Für Arbeitsaufenthalte wird ein Gesundheitszeugnis ("Health Certificate") sowie ein HIV-Test in deutscher und portugiesischer Sprache verlangt (Formular auf Anfrage über die Botschaft).

Botschaften

Für Deutschland zuständige Vertretung

Botschaft – Wallstr. 57, 10179 Berlin

Deutsche Vertretung in Brasilia

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
SES Avenida das Nações, Quadra 807, Lote 25, 70415-900 Brasilia DF