Reisebedingung 1: Reise durch das Landesinnere unter einfachen Bedingungen (Rucksack- /Trecking- /Individualreise) mit einfachen Quartieren/Hotels; Camping-Reisen, Langzeitaufenthalte, praktische Tätigkeit im Gesundheits- o. Sozialwesen, enger Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wahrscheinlich Reisebedingung 2: Aufenthalt in Städten oder touristischen Zentren mit (organisierten) Ausflügen ins Landesinnere (Pauschalreise, Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants mittleren bis gehobenen Standards) Reisebedingung 3: Aufenthalt ausschließlich in Großstädten oder Touristikzentren (Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants gehobenen bzw. europäischen Standards) Wichtiger Hinweis: Welche Impfungen letztendlich vorzunehmen sind, ist abhängig vom aktuellen Infektionsrisiko vor Ort, von der Art und Dauer der geplanten Reise, vom Gesundheitszustand, sowie dem eventuell noch vorhandenen Impfschutz des Reisenden. Informationen zur Kostenübernahme von Impfungen für private Auslandsaufenthalte durch Ihre Krankenversicherung finden Sie in unserer Rubrik "Kostenerstattung" (www.crm.de/krankenkassen). Da im Einzelfall unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen sind, empfiehlt es sich immer, rechtzeitig (etwa 4 bis 6 Wochen) vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen (siehe Anschriften qualifizierter Beratungsstellen nach Postleitzahlgebieten sortiert: www.crm.de/beratungsstellen).
Vorbeugung:
Denken Sie daran, eine Reiseapotheke mitzunehmen, damit sie für leichtere Erkrankungen und kleinere Notfälle gerüstet sind. Folgendes sollten Sie auf Reisen immer dabei haben: Medikamente gegen Durchfall, Reisekrankheit, Fieber, Schmerzen sowie Wunddesinfektionsmittel, Insekten- und Sonnenschutzmittel, Salbe bei Insektenstichen oder anderen Hautreizungen, Fieberthermometer und Verbandmaterial. Je nach Reiseland und Reiseziel können weitere Medikamente (z.B. zur Malariavorsorge) oder Hilfsmittel (z.B. Spritzen) sinnvoll sein. Nicht vergessen: Medikamente, die Sie ständig einnehmen müssen! Wenn Sie spezielle Fragen zur Reiseapotheke haben, wenden Sie sich am besten an eine Apotheke mit reisemedizinisch qualifizierten Mitarbeitern.
Chikungunya: Seit Jahresbeginn wurden 1.261 Erkrankungen bestätigt. 2021 wurden landesweit ca. 119.070 Verdachtsfälle verzeichnet, 11.890 Infektionen wurden bestätigt, insbesondere in den Bundesstaaten Rajasthan, Karnataka, Maharashtra, Kerala und Gujarat. 2020 wurden landesweit 43.210 Verdachtsfälle gemeldet, 6.263 Infektionen wurden bestätigt. 2019 wurden mit 81.914 Erkrankungen die meisten Verdachtsfälle seit 2015 gemeldet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Typhus, Paratyphus sowie die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Milzbrand kommt sowohl in der kutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: In der Hauptstadt Neu-Delhi sind seit Jahresbeginn bereits ca. 100 Menschen erkrankt, im vergangenen Jahr waren es ca. 9.615, mehr als 6.700 davon allein im November. 23 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden bis Ende April 8.278 Infektionen und ein Todesfall verzeichnet. Im vergangenen Jahr wurden 193.245 Erkrankungen und 306 Todesfälle verzeichnet. 2020 wurden 44.585 Fälle gemeldet, 56 Menschen sind verstorben. 2019 wurden 157.315 Erkrankungen und 166 Todesfälle verzeichnet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Enzephalitis: Bis Ende Dezember wurden landesweit offiziell 744 Fälle von Japanischer Enzephalitis (JE) gemeldet. 65 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen wurden im Bundesstaat Assam registriert. 2020 wurden landesweit 691 Erkrankungen und 79 Todesfälle gemeldet. Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durchführen! Hitzewelle: Weite Teile im Norden und Westen Indiens sind seit Mitte April von einer Hitzewelle mit Temperaturen über 45° C betroffen. Mindestens 25 Menschen sind verstorben. Die Bevölkerung wurde aufgerufen sich während der heißesten Zeit nicht im Freien aufzuhalten. Meteorologen erwarten eine Entspannung der Situation erst nach Einsetzen des Monsunregens im Juni. Vorsicht ist vor allem für unangepasste Reisende in höherem Alter, mit Übergewicht sowie mit Vorerkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf) geboten. Reisende sollten die Medienberichte aufmerksam verfolgen und örtliche Warnhinweise beachten. Malaria: Im letzten Jahr wurden landesweit ca. 158.330 Fälle registriert, 80 Menschen sind verstorben. Die Bundesstaaten Chhattisgarh, West Bengal und Orissa waren am stärksten betroffen. 2020 wurden landesweit offiziell 181.831 Erkrankungen und 63 Todesfälle gemeldet. 2019 waren es 334.693 Erkrankungen und 50 Todesfälle gemeldet. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren. Tollwut: Anfang März sind im Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh) 2 Frauen verstorben. Beide waren vor etwa 2 Monaten von einer Katze gebissen worden. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Bei verdächtigen Tierkontakten sofort Arzt aufsuchen und auf Verwendung moderner Gewebekultur-Impfstoffe achten. Eine vorbeugende Impfung ist für alle Reisenden empfehlenswert. Zika-Virus: Im Juli wurde erstmals eine Infektion im Bundesstaat Kerala (SW) bestätigt. Eine 24-jährige schwangere Frau ist erkrankt. Bei nachfolgenden Untersuchungen wurden bis Anfang November 90 Fälle registriert. Alle Infektionen wurden im Distrikt Thiruvananthapuram erworben. Ende Juli wurde der erste Fall im Bundesstaat Maharashtra (W) verzeichnet. Eine 50-jährige Frau ist erkrankt. Ende Oktober wurde erstmals eine Infektion in Kanpur (Bundesstaat Uttar Pradesh) gemeldet, seitdem ist die Zahl der Fälle auf ca. 145 gestiegen. Im November wurde zum ersten Mal eine Infektion in Neu-Delhi registriert, ein 61-jähriger Mann ist erkrankt. Mückenschutz beachten.
Trinkwasser: Durch mineralische Arsenvorkommen im Boden liegt die Belastung
des aus Grundwasser (Brunnen) gewonnenen Trinkwassers mit Arsenikalien wie im
benachbartem Bangladesh (siehe dort) auch in Teilen des Bundesstaates
Bihar z.T. erheblich
über der nach WHO zulässigen Höchstgrenze von 0,01 µg/l. Das Problem ist
nicht flächendeckend; nach Angaben des "Bihar's Public Health and Engineering
Department" sind folgende Distrikte betroffen: Darbhanga, Bhojpur,
Vaishali, Bhagalpur, Munger, Samastipur, Buxar, Khangaria, Begusarai, Katihar
und Chapra sowie die Landeshauptstadt Patna. Durch Abkochen werden die auf
Dauer toxischen Verbindungen nicht eliminiert. Für Kurzzeitreisende ist die
temporäre Exposition tolerabel. Bei Langzeitaufenthalten in dieser Region
sollte nach entsprechenden Informationen vor Ort eine spezielle Beratung durch
einen Toxikologen oder Wasserhygieniker erfolgen. "Haze": In den nördlichen Landesteilen durch Verbrennen der Reispflanzen nach jeder Ernte verursachter Smog, der zu Schleimhaut- und Atemwegsreizungen führen kann. Gesundheitsstörungen können besonders bei Herz- und Lungenkranken, Asthmatikern, älteren Personen und Kleinkindern auftreten.
Für Deutschland zuständige Vertretung:
Deutsche Vertretung:
(Quelle: Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland)
Für die private Auslandsreise empfehlen wir Ihnen, grundsätzlich eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen. Auch in Ländern mit Sozialversicherungsabkommen sind für bestimmte Leistungen zum Teil erhebliche Eigenanteile zu zahlen. Hinzu kommt, dass die Kosten für einen krankheits- oder unfallbedingten Rücktransport nach Deutschland nur durch eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abgedeckt werden. Von der gesetzlichen Krankenversicherung werden Rückführungskosten nicht erstattet. Die Auslandskrankenversicherung sollte nach Möglichkeit Beistandsleistungen beinhalten. Dies bedeutet, dass Sie im Krankheitsfall über eine Notrufnummer administrative und bei Bedarf auch ärztliche Unterstützung durch die Krankenversicherung erhalten. Den reisemedizinischen Ratgeber zum Thema "Krankenversicherung für Auslandsreisen" können Sie hier herunterladen (PDF).
Wir empfehlen grundsätzlich, sich vor einer Reise aktuell, kompetent und individuell zu Gesundheitsfragen beraten zu lassen:
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