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Reisemedizinische Länderinformationen des CRM Centrum für Reisemedizin

Bolivien

Stand: 21.03.2023



Bolivien


Die nachstehenden Informationen geben Ihnen einen Überblick über notwendige und sinnvolle Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge bei einer Reise in dieses Land.


 Klima 

Wechselfeuchtes Tropenklima mit Sommerregen im Tiefland, im Andenhochland trockenes Gebirgsklima; durchschn. Jahrestemp. im nördl. Tiefland 26° C, in La Paz 10° C.


 Einreise-Impfvorschriften 

Aktuelle Einreisevorschriften aufgrund der Corona-Pandemie siehe Corona-Einreiseinformationen: www.crm.de/einreise-corona

Bei Direktflug aus Europa: keine Impfungen vorgeschrieben

Bei einem vorherigen Zwischenaufenthalt (innerhalb der letzten 6 Tage vor Einreise) in einem der aufgeführten Länder (Gelbfieber-Endemiegebiete) wird bei Einreise eine gültige Gelbfieber-Impfbescheinigung verlangt (ausgenommen Kinder unter 1 Jahr).

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes müssen alle Reisenden, die älter als 12 Monate sind und vorhaben, in gelbfiebergefährdete Gebiete Boliviens zu reisen, auf Verlangen bei Einreise eine Gelbfieberimpfung vorweisen. Es ist ratsam stets ein Impfzertifikat mitzuführen, auch wenn keine gelbfiebergefährdeten Gebiete besucht werden, da die Rechtslage und die Verwaltungspraxis nicht immer übereinstimmen.

Ärztliche Bescheinigungen zur Befreiung von der Gelbfieber-Impfung ("exemption certificate", "waiver") werden bei der Einreise anerkannt.

Gemäß den geänderten International Health Regulations der WHO (am 11. Juli 2016 in Kraft getreten) ist die Gelbfieber-Impfbescheinigung nach einmaliger Impfung lebenslang gültig.


Impfbescheinigung erforderlich bei Einreise aus:
Angola · Äquatorialguinea · Argentinien · Äthiopien · Benin · Bolivien · Brasilien · Burkina Faso · Burundi · Ecuador · Elfenbeinküste · Franz. Guayana · Gabun · Gambia · Ghana · Guinea · Guinea-Bissau · Guyana · Kamerun · Kenia · Kolumbien · Kongo, Rep. · Kongo, Dem. Rep. · Liberia · Mali · Mauretanien · Niger · Nigeria · Panama · Paraguay · Peru · Senegal · Sierra Leone · Sudan · Südsudan · Suriname · Togo · Trinidad & Tobago · Tschad · Uganda · Venezuela · Zentralafr. Republik


 Empfohlener Impfschutz 

Allgemein zu empfehlender Impfschutz überprüfen, ggf. ergänzen bzw. auffrischen.

Je nach Reisestil und Aufenthaltsbedingungen im Lande außerdem zu erwägen:

Impfschutz Reisebedingung 1 Reisebedingung 2 Reisebedingung 3
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(b) für das gesamte Tiefland östlich der Anden mit den Departments Pando, Beni, Santa Cruz sowie den tiefer gelegenen bzw. subtropischen Teilen von La Paz (ohne Hauptstadt), Chochamba, Chuquisaca (ohne die Stadt Sucre) und Tarija.
(c) bei Langzeitaufenthalten oder engerem Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung
(d) bei vorhersehbarem Umgang mit Tieren
(e) Schutz gegen Reisediarrhoe (ETEC).
(g) bei engerem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung.

Reisebedingung 1:
Reise durch das Landesinnere unter einfachen Bedingungen (Rucksack- /Trecking- /Individualreise) mit einfachen Quartieren/Hotels; Camping-Reisen, Langzeitaufenthalte, praktische Tätigkeit im Gesundheits- o. Sozialwesen, enger Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wahrscheinlich

Reisebedingung 2:
Aufenthalt in Städten oder touristischen Zentren mit (organisierten) Ausflügen ins Landesinnere (Pauschalreise, Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants mittleren bis gehobenen Standards)

Reisebedingung 3:
Aufenthalt ausschließlich in Großstädten oder Touristikzentren (Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants gehobenen bzw. europäischen Standards)


Wichtiger Hinweis:

Welche Impfungen letztendlich vorzunehmen sind, ist abhängig vom aktuellen Infektionsrisiko vor Ort, von der Art und Dauer der geplanten Reise, vom Gesundheitszustand, sowie dem eventuell noch vorhandenen Impfschutz des Reisenden.

Informationen zur Kostenübernahme von Impfungen für private Auslandsaufenthalte durch Ihre Krankenversicherung finden Sie in unserer Rubrik "Kostenerstattung" (www.crm.de/krankenkassen).

Da im Einzelfall unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen sind, empfiehlt es sich immer, rechtzeitig (etwa 4 bis 6 Wochen) vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen (siehe Anschriften qualifizierter Beratungsstellen nach Postleitzahlgebieten sortiert: www.crm.de/beratungsstellen).


 Malaria 

Risiko:

ganzjährig

  • hohes Risiko im Norden;
  • mittleres Risiko in ländlichen Gebieten unterhalb 2500 m, nach N zunehmend;
  • geringes Risiko in westlichen Teilen des Departements Pando;
  • kein Risiko in Städten, im Südosten sowie in den höher gelegenen westlichen Landesteilen
Vorbeugung:

Ein konsequenter Mückenschutz in den Abend- und Nachtstunden verringert das Malariarisiko erheblich (Expositionsprophylaxe).

Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  • In der Dämmerung und nachts Aufenthalt in mückengeschützten Räumen (Räume mit aircondition, Mücken fliegen nicht vom Warmen ins Kalte)
  • Beim Aufenthalt im Freien in Malariagebieten abends und nachts weitgehend körperbedeckende Kleidung (lange Ärmel, lange Hosen).
  • Anwendung von insektenabwehrenden Mitteln an unbedeckten Hautstellen (Wade, Handgelenke, Nacken). Wirkungsdauer ca. 2-4 Std.
  • Im Wohnbereich Anwendung von insektenabtötenden Mitteln in Form von Aerosolen, Verdampfern, Kerzen, Räucherspiralen.
  • Schlafen unter dem Moskitonetz (vor allem in Hochrisikogebieten)

Ergänzend ist die Mitnahme von Anti-Malaria-Medikamenten zur Notfallselbsttherapie zu empfehlen. Zu Art und Dauer der Behandlung fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. informieren Sie sich in einer qualifizierten reisemedizinischen Beratungsstelle (s.unten). Malariamittel sind verschreibungspflichtig.



 Ratschläge zur Reiseapotheke 

Denken Sie daran, eine Reiseapotheke mitzunehmen, damit sie für leichtere Erkrankungen und kleinere Notfälle gerüstet sind.

Folgendes sollten Sie auf Reisen immer dabei haben: Medikamente gegen Durchfall, Reisekrankheit, Fieber, Schmerzen sowie Wunddesinfektionsmittel, Insekten- und Sonnenschutzmittel, Salbe bei Insektenstichen oder anderen Hautreizungen, Fieberthermometer und Verbandmaterial.

Je nach Reiseland und Reiseziel können weitere Medikamente (z.B. zur Malariavorsorge) oder Hilfsmittel (z.B. Spritzen) sinnvoll sein.

Nicht vergessen: Medikamente, die Sie ständig einnehmen müssen!

Wenn Sie spezielle Fragen zur Reiseapotheke haben, wenden Sie sich am besten an eine Apotheke mit reisemedizinisch qualifizierten Mitarbeitern.



 Aktuelle Meldungen 

Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 6.845 Erkrankungen und 26 Todesfälle bestätigt. Das Departamento Santa Cruz (O) ist besonders betroffen. Im letzten Jahr wurden ca. 14.660 Verdachtsfälle gemeldet. 9 Menschen sind verstorben. 2021 wurden ca. 8.950 Fälle registriert. 2 Menschen sind verstorben. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.

Sicherheitshinweis: Seit den innenpolitischen Entwicklungen in Peru, die am 7. Dezember 2022 zur Amtsenthebung von Präsident Castillo führten, kommt es immer wieder zu Demonstrationen und Unruhen, die sich auch auf die Grenzregion zwischen Peru und Bolivien auswirken. Die Grenzübergänge in Desagüadero und Kasani sind derzeit geschlossen. Eine Einreise von Bolivien nach Peru auf dem Landweg ist zurzeit nicht möglich. Eine Ausreise von Peru auf dem Landweg nach Bolivien ist ebenfalls nicht möglich, da ohne einen peruanischen Ausreisestempel kein bolivianischer Einreisestempel gegeben wird, was einen illegalen Aufenthalt in Bolivien zur Folge hätte. Demonstrationen und größere Menschenansammlungen sollten grundsätzlich gemieden und die Anweisungen der Sicherheitskräfte befolgt werden, außerdem sollte während eines Aufenthalts die aktuelle Medienberichterstattung verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).


 Allgemeine Hinweise 

Medizinische Versorgung: Außerhalb der Großstädte und Touristikzentren ist mit erheblichen Engpässen bei der ärztlichen und medikamentösen Versorgung zu rechnen. Adaequate Ausstattung der Reiseapotheke (Zollbestimmungen beachten, Begleitattest ratsam), Auslandskrankenversicherung mit Abdeckung des Rettungsrückflug-Risikos für Notfälle dringend empfohlen.

HIV-Test: Für Langzeitaufenthalte wird ein HIV-Test in spanischer Sprache verlangt.



 Botschaften 

Für Deutschland zuständige Vertretung:

Deutsche Vertretung:
  • Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
    Avenida Arce 2395, La Paz
    Tel.: +591 2 244 00 66, +591 2 244 00 88, +591 2 244 06 06, +591 2 244 75 00, +591 2 244 05 12
    Fax: +591 2 244 14 41
    E-Mail: info@la-paz.diplo.de
    URL: http://www.la-paz.diplo.de

(Quelle: Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland)


 Auslandskrankenversicherung 

Für die private Auslandsreise empfehlen wir Ihnen, grundsätzlich eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen. Auch in Ländern mit Sozialversicherungsabkommen sind für bestimmte Leistungen zum Teil erhebliche Eigenanteile zu zahlen.

Hinzu kommt, dass die Kosten für einen krankheits- oder unfallbedingten Rücktransport nach Deutschland nur durch eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abgedeckt werden. Von der gesetzlichen Krankenversicherung werden Rückführungskosten nicht erstattet.

Die Auslandskrankenversicherung sollte nach Möglichkeit Beistandsleistungen beinhalten. Dies bedeutet, dass Sie im Krankheitsfall über eine Notrufnummer administrative und bei Bedarf auch ärztliche Unterstützung durch die Krankenversicherung erhalten.

Den reisemedizinischen Ratgeber zum Thema "Krankenversicherung für Auslandsreisen" können Sie hier herunterladen (PDF).




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